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Michael Hammers Schmiede Aachen

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ein Arbeiter schleift den goldenen Riss im Boden des Breitscheidplatzes

Für ein friedliches Miteinander aller Menschen

19.12.2017

Heute wurde in Berlin auf dem Breitscheidplatz vor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am ersten Jahrestag des dort verübten Terroranschlages dessen Gedenkort eröffnet. Michael Hammers ist an der Realisierung beteiligt. 

"Der Goldene Riss" ist das Konzept und der Entwurf vom Berliner Büro Merz Merz plus, das Michael Hammers für den Senat Berlins um die künstlerische Realisierung der Steinmetz- und Gussarbeiten gebeten hat.

Der Riss versinnbildlicht die Wunde, die der Anschlag geschlagen hat. Er ist mit Gussbronze verschlossen, "geheilt", die einen symbolischen Anteil Goldstaub enthält.

Was bleibt ist die Narbe im Pflaster des Breitscheidpatzes und sind die Namen der 12 Getöteten in den Stufen vor der Gedächtniskirche: "Für ein friedliches Miteinander aller Menschen."

Michael Hammers hat am Vormittag vor Ort mit seinem Team, allen voran seinem Gießermeister Markus Uppendahl, gemeinsam mit den Angehörigen der Getöteten und den lebenden Opfern in Anwesenheit und großer persönlichen Anteilnahme von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Regierenden Bürgermeisters und derzeitigen Bundesratspräsidenten Michael Müller in einer nicht öffentlichen Zeremonie das letzte Stück des Goldenen Risses gegossen. 

Die Angehörigen der Getöteten haben dabei für den Menschen, der Ihnen durch den terroristischen Mord genommen worden ist, symbolisch je ein letztes Stück Goldbronze in den Schmelztiegel gegeben.

Nach einer interreligiösen Andacht in der Gedächtniskirche fand die presseoffizielle Eröffnung des Gedenkortes statt. Danach wurde der Breitscheidplatz für die Öffentlichkeit frei gegeben.

Am Abend versammelten sich hunderte Berlinerinnen und Berliner mit Besuchern aus aller Welt zu einem Friedensgebet und einer Friedenskundgebung.

Um 20.02 Uhr, dem Zeitpunkt des Attentates, läutete die tiefe Glocke der Gedächtniskirche 12 Minuten lang, und zeitgleich wurde auch auf vielen anderen Weihnachtsmärkten in Deutschland inne gehalten.

Während der Gedenkstunde für die Opfer des Terroranschlages im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin rezitierte Anja Antonowicz, die den Ort des späteren schrecklichen Geschehens selber erst 10 Minuten vorher verlassen hatte, den Text des Chansons "Quand on'a que l'amour" von Jaques Brel in seiner deutschen Fassung von Klaus Hoffmann: 

"[...]

Wenn uns nur Liebe bleibt, als einziger Grund, als einziger Bund, für die Ewigkeit;

Wenn uns nur Liebe bleibt, um mit den Ärmsten zu leiden, um sie mit Wärme zu kleiden, trotz aller Erbärmlichkeit,
wenn uns nur Liebe bleibt für die Kraft zum Gebet, für alles Leid dieser Welt wie ein Sänger der Zärtlichkeit;

Wenn uns nur Liebe bleibt, als die kleinste Chance für die, die im täglichen Tanz auf der Suche sind nach der Wahrheit,
wenn uns nur Liebe bleibt einen Weg zu behauen, selbst das Schicksal zu bauen trotz aller Unmöglichkeit;

Wenn uns nur Liebe bleibt im Gespräch mit Kanonen, wie ein Lied, ein Chanson, bis dass jede Trommel schweigt,

Dann Freunde werden wir, was wir sind; Das erben wir: Wenn uns nichts als Liebe bleibt, dann Freunde, gehört uns die Welt!"