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Michael Hammers Schmiede Aachen

Right Left

In Zeiten der Krise

28.04.2020

Es sind schwere Zeiten der Unterbrechung des Alltags, den wir alle gewohnt waren zu leben. 

Papst Franziskus sagte am 27.03.2020 alleine vor dem Petersdom in Rom stehend "Wir sind mit voller Geschwindigkeit weitergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Gewinnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen lassen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor Deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschrocken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.".

Es gibt die Notwendigkeit, geteilte Werte und das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt zu formulieren und zur weltweit anerkannten rechtlichen Grundlage allen Handelns werden zu lassen.
Schon 1987, also vor 33 Jahren, wurde von der Kommission der Vereinten Nationen für Nachhaltige Entwicklung die dann einmal sogenannte Erd-Charta angeregt.
Zu den beiden klassischen Säulen der UN-Charta und der UN-Menschenrechtskonvention muss eine dritte Säule kommen, die die Erd-Charta sein kann.

In ihr heißt es "Wir stehen an einem kritischen Punkt der Erdgeschichte, an dem die Menschheit den Weg in ihre Zukunft wählen muss … Wir haben die Wahl: Entweder bilden wir eine globale Partnerschaft, um für die Erde und füreinander zu sorgen, oder wir riskieren, uns selbst und die Vielfalt des Lebens zugrunde zu richten … Der Geist menschlicher Solidarität und die Einsicht in die Verwandtschaft alles Lebendigen werden gestärkt, wenn wir in Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Seins, in Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens und in Bescheidenheit hinsichtlich des Platzes der Menschen in der Natur leben.“ 

"The Joy of Life"

 

Die Freude zu leben setzt die Annahme des eigenen Lebens als Teil der Natur voraus.
Der Corona-Virus ist kein unsichtbarer Feind, den man einfach nur besiegen muss und alles ist wieder wie es war.
Und: War es wirklich alles gut so wie es war?

Ende letzten Jahres habe ich als Finalist eines internationalen Künstlerwettbewerbes der Stadt Tampa in Florida meine Beitrag "The Joy of Life" überschrieben.
Dass das, was ich mit meinem Entwurf thematisch in das dortige Convention Center bringen wollte, jetzt und für die kommenden Jahre ausgelöst durch die Corona-Pnademie auf dramatische Weise so weltumfassend bedeutsam werden würde, hat zu diesem Zeitpunkt niemand vorhergesehen.

 

 

Der israelische Historiker Yuval Noah Harari sagte in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung kürzlich "Nicht das Virus ist die größte Gefahr, sondern wir Menschen. Was mich viel mehr beunruhigt, ist die Uneinigkeit der Welt, und dass die Krise nicht global koordiniert wird. [...] Meine größte Furcht gilt nicht dem Virus, sondern den inneren Dämonen der Menschheit, Hass und Gier.“

Lassen Sie uns alle versuchen, nicht einfach so weitermachen zu wollen wie wir es gewohnt waren.

Michael Hammers